Küche Navarra: Die Küche von Navarra, ihre Grill- und Kochrezepte für Fleisch- und Fischgerichte sowie exzellente Kuchen, kann es mit jeder spanischen Küche aufnehmen. Es ist nicht allzu lange her, da mussten sich sogar die Köche des benachbarten französischen Adels auf der anderen Seite der Pyrenäen an den Koch-Künsten ihrer Kollegen aus Navarra messen lassen.
Köche in Navarra schwangen bereits vor Jahrhunderten selbstsicher den Kochlöffel, denn die Erde ihrer Heimat in der Autonomen Gemeinschaft Navarra in Nordspanien bringt seit jeher die besten Ingredienzen für eine feine, aromareiche Küche hervor. Die Küche Navarras, die Vielfalt und ständige Erneuerung ihrer Zutaten und Zubereitungsarten wurde stets durch die Grenzlage Navarras zwischen Aragonien, Kastilien, dem Baskenland und Frankreich bereichert und ergänzt. Heute steht die navarrische Küche durch Austausch mit der Küche in Süd-Frankreich als Reise-Ziel von Schlemmerreisen nach Spanien auf dem Programm vieler Reiseanbieter. In Navarra entwickelte sich eine der ersten Feinschmecker-Küchen Spaniens – die selbst verwöhnten Gourmets nahezu unglaubliche kulinarische Kreationen in höchster Vollendung bietet.
Stolz und selbstbewusst gaben sich die Navarreser schon immer, und stets wollten sie ein Wörtchen mitreden – sei es nun in Politik, Kultur oder Küche. Schon um das Jahr 850 räumte Iñigo Arista, der erste König von Navarra, seinen Untertanen umfangreiche Mitspracherechte ein. Diese wurden über die Jahrhunderte immer wieder bestätigt – und sie stärkten das Selbstbewusstsein des kleinen Volkes. Selbst als das Königreich Navarra nach langem Tauziehen zwischen Kastilien, Aragonien und dem Frankenreich im Jahr 1512 unter die Krone Kastiliens fiel, behielt das eigenwillige Völkchen seinen Sonderstatus mit eigenen Rechten. Erst 1841 schloss sich Navarra einer einheitlichen spanischen Verfassung an und genießt noch heute als eine autonome Region im Königreich Spanien weitgehende Unabhängigkeit.
Der Pilgerweg nach Santiago de Compostela machte Navarra im Mittelalter zu einer blühenden Kulturlandschaft, zahllose Klöster und Kirchen zeugen vom reichen Erbe der wallfahrenden Christen aus ganz Europa – von dem auch die Küche profitierte. Landschaftlich zeigt die Region Navarra mit ihren berühmten Weinen auf kleinstem Raum einen Querschnitt durch fast alle Klima- und Landschaftszonen Spaniens: Von den schroffen Gipfeln der Pyrenäen im Norden fällt das Land nach Süden ab über tiefe Wälder aus Tannen, Eichen und Buchen – eine Zauberwelt voller Mythen und Legenden. Die Weine aus den Anbaugebieten in Navarra, vor allem die bonbonfarbenen Rosés, gingen schon vor Jahrhunderten über den Jakobsweg ins Ausland und gehören heute zu den besten Kreszenzen Spaniens.
Pamplona, die berühmte Kapitale mit ihrer berüchtigten Fiesta, bilden den nördlichen Brückenkopf der sanft-hügeligen Landschaften Mittelnavarras, die übergehen ins fruchtbare Ebrotal. Den Kontrapunkt zum üppig grünen Norden setzt weiter südlich die bizarre Halbwüste des Bárdenas Reales. Bei allen modernen Küchen-Kreationen, die Navarras Spitzen-Köche in teils teuren Schlemmertempeln servieren sollte man nicht vergessen, dass diese neue Art zu kochen auch eine natürliche Weiterentwicklung der navarresischen Volksküche ist, die aufgrund der allgegenwärtigen Gemüse seit jeher eine natürliche Eleganz und Leichtigkeit besitzt.
Navarras Alltagsküche bleibt daher den Liebhabern für gutes Essens und trinken in Spanien absolut nichts schuldig – vielmehr können Reisende im Spanien-Urlaub selbst in einfachen Restaurants und Bodegas in Navarra ausgezeichnete Küche in einwandfreier Qualität finden.
Küchenspezialitäten aus Navarra sind beispielsweise „Ajoarriero“ (Kabeljau im Schmortopf), „Alcachofas con jamón“ (Artischocken mit Schinken), „Cardo con almejas“ (Kardone mit Venusmuscheln), Forellen auf Navarra-Art, Kardonen mit Mandeln und Serrano-Schinken, „Sumbilla“-Röhrchen - ein frittiertes, mit Zitronen-Creme gefülltes Teig-Dessert aus Navarra.
Feinschmecker-Tipp: Die Bodega "Irache" am Jakobsweg in Navarra mit ihrem Weinbrunnen, aus dem Pilger sich mit einem Glas Rotwein stärken können.
Foto: VoyageMedia / Spanien-Netz
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