Die Dankbarkeit der Verbraucher – vor allem aber motorisierter Touristen - für das urplötzliche politische Engagement in Sachen Spritkosten dürfte sich angesichts der Realität an den Tankstellen wohl in Grenzen halten.
Die Benzinpreise in Deutschland zählen nach wie vor zu den teuersten in Europa, und trotz vollmundiger Politiker-Versprechen hat sich am fast schon planbaren Preisanstieg für Kraftstoffe aller Art pünktlich zur Urlaubszeit, am Ferienbeginn oder vor Feiertagen rein gar nichts geändert.
Abgesehen davon also, dass preissbewusste Autofahrer, Wohnmobil-Touristen und tausende Biker schon vor dem Urlaub in Spanien, vor der Anreise nach Südfrankreich oder auf der Fahrt in den Schwarzwald seit langem Preisvergleichsportale im Internet nutzen um beim Tanken bares Geld sparen zu können, nützt die neue Bürokratie niemandem wirklich, oder doch?
Nachdem der Markt längst Benzinpreisvergleiche online bei Portalen wie Clever-Tanken: www.clever-tanken.de, Mehr-Tanken: www.mehr-tanken.de oder Spritpreismonitor: www.spritpreismonitor.de für sich entdeckt und preissbewusste Kraftfahrer per Klick über den besten Spritpreisvergleich im Web abgestimmt haben, kommt nun nach jahrelanger Verzögerung eine vermutlich völlig überflüssige Behörde daher und bringt mit einer „Zulassung“ auch noch den Benzinrechner des ADAC ins Rennen (www.adac.de/tanken)
Der ADAC wiederum beweist sogar bildlich, dass man in Deutschland hohen Spritpreisen und möglichen Preisabsprachen der grossen Mineralölkonzerne auch heute noch hinterherhinkt: In einem Artikel über Kraftstoffpreise in Deutschland zeigt der als einer von vier „zugelassenen Verbraucher-Informationsdienste“ fungierende Automobilclub die Preise für Super E10 (136,09 Euro/Liter) und Super Plus (142,09 Euro/Liter), wie es sie an deutschen Tankstellen zuletzt vor etwa 6 bis 7 Jahren gab. (Nachweis/Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/776/umfrage/durchschnittspreis-fuer-superbenzin-seit-dem-jahr-1972/)
Wer als Verbraucher grosse Markttranzparenz im Sinne der Europäischen Idee für einen europäischen Binnenmarkt erwartet hat, die die gleichen Verantwortlichen wie eine Monstranz vor sich hertragen, sieht sich ein weiteres Mal getäuscht. Kein Wort davon, dass der französische Staat in unserem Nachbarland auf westlicher Seite sich per Internet-Vergleichsportal für alle Kraftstoffarten (siehe Vergleichsportale unten) seit Jahren seiner Verantwortung für den Bürger nachkommt, und dass es Spritpreisvergleiche online auch für Smartphones per Benzinpreis-App längst in praktisch allen EU-Ländern gibt.
Bild: Bundesweiter, aktueller Vergleich für Deutschland (Quelle: Clever-Tanken.de,
Stand 13.09.2013 13:58:53
Preisspanne 2013 in Deutschland je Liter Kraftstoff für Diesel, Super E10 und SuperPlus.
Statt dessen wieder eine Worthülse und zusätzliche Kosten dafür, Menschen zu sagen wo es brennt wenn die schon beim Löschen sind. Preis-Informationen, die von den Tankstellen an die Markttranzparenzstelle des Bundeskartellamtes gemeldet werden, werden von hier aus nun an (wenige, ausgewählte) Preisportale lediglich weitergegeben – dies könnten die Portalbetreiber jedoch problemlos auch direkt erledigen, und zudem noch zahlreiche weitere nützliche Preisinformationen zu ausgewählten Kraftstoffarten liefern wie bisher schon.
Apropos Tranzparenz – wie teuer ist eigentlich die Markttranzparenzstelle in Deutschland für den Steuerzahler? Laut Wikipedia bezeichnet der Begriff Transparenz in der Politik bekanntlich Vorgänge, die in der Öffentlichkeit, also von außen nachvollziehbar sind…
Nur zur Erinnerung: Wer mit dem Auto, Wohnmobil oder mit dem Motorrad nach Spanien fahren und günstig tanken will, benötigt Markttranzparenz für den Weg an die billigste Zapfsäule in Deutschland, Frankreich und Spanien selbst – Kleinstaaterei hilft Europas Bürgern auch beim Tanken nicht weiter. Echte Tranzparenz durch mehr Vergleich bedeutet für neutrale Berichterstatter möglichst umfassende, unvoreingenommene und neutrale Informationen. Deshalb hier einige Preisvergleiche und Preisfinder-Homepages im Internet für Benzin und Diesel, Super und Biodiesel oder Autogas in EU-Ländern.
Online-Vergleichsportal Kraftstoffpreise in Frankreich
Online-Vergleichsportal Kraftstoffpreise in Spanien
Online-Vergleichsportal Kraftstoffpreise in Holland
Online-Vergleichsportal Kraftstoffpreise in England
Online-Vergleichsportal Kraftstoffpreise in Norwegen
Online-Vergleichsportal Kraftstoffpreise in Schweden
Online-Vergleichsportal Kraftstoffpreise in Dänemark
Online-Vergleichsportal Kraftstoffpreise in Polen
Online-Vergleichsportal Kraftstoffpreise in Tschechien
Online-Vergleichsportal Kraftstoffpreise in Österreich
Online-Vergleichsportal Kraftstoffpreise in der Schweiz: (Nicht EU):
R. Rinnau
Foto: VoyageMedia für Spanien-Netz.com
Datum: 13.09.2013
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