Letzter Stierkampf in Katalonien

Stierkampf in Katalonien
Die Corrida in Barcelona wurde als letzter Stierkampf in Katalonien zum Massen-Spektakel, und die Stierkämpfe in Spanien gehen weiter wie bisher

Letzter Stierkampf in Katalonien – Stierkämpfe in Spanien gehen weiter

Das Stierkampf-Verbot in Katalonien wird Realität: Am Wochenende fanden in der Stierkampfarena in Barcelona, der Hauptstadt von Katalonien, die letzten offiziellen Stierkämpfe (spanisch toreo, corrida de toros oder tauromaquia) in der Spanien-Region Katalonien statt. Die Eintrittskarten für die Stierkampf-Veranstaltung in der „Arena La Monumental“ in Barcelona waren ausverkauft und manche Stierkampftickets gingen für Preise weg, die sonst nur für Fussball-Tickets des FC Barcelona gezahlt werden.
Der Medienrummel um das katalanische Stierkampf-Event, die Zuschauermengen und die Stierkampf-Bilder beim letzten Corrida-Wochenende in Barcelona, der bisher einzigen Spanien-Region mit offiziellem Stierkampf-Verbot, sorgen bei vielen Beobachtern, vor allem bei Tierschützern für gemischte Gefühle. Erneut wurden von den Matadores in Barcelona mehrere Stiere in einem völlig ungleichen und somit unfairen „Kampf“ besiegt und getötet – und das Töten von Stieren in Spanien geht ja ohnehin weiter. Die Betonung beim Verbot für Stierkämpfe in Katalonien (siehe Katalonien-NEWS vom 28.07.2010) sagt spricht nur für „offizielle“ Stierkampf-Veranstaltungen in Barcelona, Girona, Tarragona und all den andern kalatanischen Stierkampf-Hochburgen. Eine kleine Fiesta, ein Volksfest oder eine katalanische Feria können auch weiterhin inklusive Stierkampf organisiert werden.
Stierkampf in ganz Spanien verbieten ist das Ziel der Tierschützer. Die weltweit bekanntesten Stierkämpfe finden in Spanien statt, Stierkampf kennt man aber auch in Portugal, Südfrankreich sowie in ehemaligen spanischen Kolonien und spanisch beeinflussten Regionen in Lateinamerika. Für Stiere nicht tödlich sind Stierkampf-Versionen in der Südfrankreich Region Landes in Aquitanien (Course landaise) oder in Südfrankreich bei den „Course Camargaise“.
Und wenn die Stierkampf-Veranstalter in Spanien davon sprechen dass das Töten eines Stieres als alte spanische Stierkampf-Tradition wichtig für Einheimische und den Spanien Tourismus sei, weil angeblich tausende Spanien-Reisende ihren Urlaub in Spanien mit dem Besuch einer Stierkampf-Show verbinden, so darf daran gezweifelt werden. Erstens war unter den Zuschauermassen beim letzten Stierkampf in Katalonien am Wochenende in Barcelona kaum ein Ausländer, und von denen lebt und arbeitet die Mehrzahl in Spanien. Zweitens sind die Zuschauerzahlen und die Umsätze bei den Stierkampf-Tickets seit Jahren rückläufig. Man kann beim letzten Stierkampf in Katalonien zwei Gedanken haben: Endlich kein blutiger Stierkampf mehr ist der eine und Stierkämpfe in Spanien, bei denen jedes Jahr geschätzt 12.000 Stiere sterben, gehen weiter…

 

R. Rinnau

Foto: VoyageMedia / spanien-netz.com

Datum: 26.09.2011

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