Weingesetz Spanien
Spanische Weine mit Wein-Bezeichnungen wie „Gran Reserva“ kennen Weinliebhaber gut. Wenn auf der Weinflasche aber neben Vino Tinto oder Vino blanco Begriffe und Abkürzungen wie „VdT“ oder „VCIG“ stehen, was bedeutet das? Spanien hat ein Weingesetz, in dem die Qualitätsstufen für Spanien-Weine klar definiert sind.
Modern und verbraucherfreundlich sollen die Wein-Informationen sein, die in der spanischen Wein-Gesetzgebung geregelt werden. Nach einer Gesetzes-Reform für spanische Weine aus allen Regionen und Weinbau-Gebieten in Spanien im Jahre 2003 hat der Weinanbau, aber auch der Handel mit Wein aus Spanien heute einen sehr hohen Standard, der dem Weinfreund mit klaren Etiketten-Angaben weit über die früheren Wein-Bezeichnungen wie D.O., Crianza, Reserva und Gran Reserva hinausgehen. Weinreisen nach Spanien bieten umfangreiche Informationen, aber auch unvergessliche Erlebnisse für alle Sinne bei ausgiebigen Weinverkostungen in berühmten spanischen Weinkellern...
Mehr Unterscheidungsmöglichkeiten und Qualitätsmerkmale für Weine aus Spanien und ihrer Qualitäten oder Preise bieten die damals neudefinierten Wein-Qualitätsstufen in Spanien:
Vino la Mesa
Weine mit dieser Bezeichnung entsprechen dem Tafelwein, der untersten EU-Qualitätsstufe für Wein. Zahlreiche bekannte spanische Markenweine, meist eher schlichte Supermarktweine sind in diesem Weinsegment in Deutschland zu kaufen.
Vino de la Tierra
Ein Vino de la Tierra aus Spanien ist vergleichbar mit dem „Vin de Pays“ in Südfrankreich, einem Landwein mit einer bestimmten geografischen Herkunft und konkret definierten Rebsorten. Die Vino de la Tierra in Spanien können zudem verschiedene Reifestufen darstellen und nach 18 Monaten Weinreife/Lagerung als „Noble“, nach 24 Monaten im Weinkeller als „Anejo“ und nach 36 Monaten als „Viejo“ im Weinhandel oder in der Gastronomie angeboten werden. Spanien hat derzeit 33 geografisch festgelegte „Vino de la Tierra“.
Indication Geografica Vinedos de Espana
Diese relativ neue Ursprungsbezeichnung für Weine aus Spanien, die aus mehr als einer Weinregion stammen, wurde im Jahre 2006 eingeführt. Einige spanische Weinregionen wie das Baskenland, Galicien, Kastilien-Leon und Rioja weigern sich allerdings, die umstrittenen Regelungen dieser Weinverordnung umzusetzen, um den Ruf der regionalen Weine nicht zu gefährden.
Vino de Calidad con Indication Geografica (VCIG)
Als Vorstufe zur Weinqualität D.O. ist die im Jahre 2003 per Gesetz festgelegte Eingangsstufe für spanische Qualitätsweine unter der Bezeichnung Vino de Calidad con Indication Geografica (VCIG) heute ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal beim Weinkauf.
Denominacion de Origen (D.O.)
Die „Denominacion de Origen (D.O.)“ ist die traditionelle Herkunfts-Bezeichnung für in Spanien hergestellte Weine, die mit der Weinbezeichnung AOC für Weine aus Südfrankreich oder dem Elsass, oder auch dem DOC für Weine aus Italien entspricht. Etwa 65 Weinbaugebiete in Spanien tragen die Bezeichnung Denominacion de Origen (D.O.).
Denominacion de Origen Calificada (D.O.Ca.)
Die hohen Qualitätsansprüche einer “Denominacion de Origen Calificada (D.O.Ca.)“ in Spanien an Weinsorten, Produktionsregeln und zugelassene Rebsorten oder Weinarten erfüllen momentan nur die Weinanbau-Gebiete Rioja und Priorat. Um die Bezeichnung Denominacion de Origen Calificada (D.O.Ca.) tragen zu dürfen, muss eine Appellation in Spanien mindestens 10 Jahre lang als „Denominacion de Origen (D.O.)“ klassifiziert sein und weitere Bedingungen erfüllen.
Vinos de Pago
Die Vinos de Pago oder besser ein „Vino de Pago“ muss sich durch spezielle Eigenarten einer Einzellage klar von anderen unterscheiden, beispielsweise durch ein spezielles Mikroklima. Allgemein gilt, dass ein Vinos de Pago mindestens die Anforderungen für eine Weinqualität der höchsten Stufe als „Denominacion de Origen Calificada (D.O.Ca.)“ erfüllen und mindestens 5 Jahre unter der gleichen Bezeichnung auf dem Markt sein muss.
Neben den Qualitätsstufen sind es eben auch die Reifestufen für Wein aus Spanien, die dem Weinkenner und Liebhaber guter Tropfen grossen Genuss versprechen:
Reifestufen für Weine aus Spanien
Joven
Junge Weine, nur kurz oder gar nicht im Fass gereift und innerhalb eines Jahres im Handel erhältlich.
Crianza
Crianza-Weine aus Spanien, auch in Deutschland oft im Weinregal, sind mindestens 24 Monate, davon mindestens 6 Monate im Eichenfass gereifte Weine, zumeist Rotweine.
Reserva
Spaniens Reservas reifen mindestens 36 Monate und werden innerhalb dieser Zeit mindestens 12 Monate im Eichenfass ausgebaut.
Gran Reserva
Unter Wein aus Spanien, Vino de Espana „Gran Reserva“ versteht der Weinliebhaber Weine mit einer Reifezeit von mindestens 60 Monaten, von denen der Wein mindestens 18 Monate im Eichenfass gelagert sein muss. Weissweine und Roséweine aus Spanien, die sleten als Gran Reserva angeboten werden, haben kürzere Lagerzeiten als spanische Rotweine dieser Reifestufe.
Foto: VoyageMedia für Spanien-Netz.com
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