Küche Aragón

Küche Aragón (Spanien): Spanische Küche aus Aragón ist ein buntes Mosaik aragonesischer Rezepte und Zutaten, eine fast internationale Küche. Aragons Küche ist bunt, aber ihre Bestandteile zud Zubereitungsarten einfach und klar.

Die autonome Gemeinschaft Aragon und ihre geographische Lage im Norden von Spanien, am Schnittpunkt wichtiger Verkehrswege vom Mittelmeer zum Atlantik und von Frankreich nach Zentralspanien ist stets ein Durchzugsland viele Stämme und Völker gewesen. Über viele Jahrhunderte prägten fremde Einflüsse die Küchen-Kultur in Aragon. Gleichzeitig hat es die Natur den Menschen im einstigen Königreich Aragon nie leicht gemacht. Sie fordert Unterwerfung – sei es nun auf den schneebedeckten Gipfeln des Nationalparks von Ordesa oder im wüstenhaften Süden („Afrikas Enklave in Europa“). Milde lässt sie nur in der vom Ebro durchschnittenen Zentralebene walten. In den Bergen zeugen zahlreiche romanische Kirchenbauten von einer asketischen Religiosität, wie sie sich wohl nur unter extremen Umweltbedingungen entwickelt.

Vor allem in den Klöstern und am Königshof entwickelten Köche in Aragon schon im Mittelalter viele regional-typische Kochrezepte, Küchentraditionen und Kreationen für Suppen, Eintöpfe, Fleischgerichte, Desserts und verschiedene Kuchen, die bis heute in guten Kochbüchern für aragonesiche Küche und in den Küchen von Restaurants oder Hotels in Aragon zu finden sind. Trotz – oder gerade wegen – der schwierigen Bedingungen lebt in Aragonien ein bei aller Wortkargheit doch aufgeschlossener Menschenschlag mit ausgeprägt individualistischen Neigungen, der gute Küche und geselliges Essen sehr zu schätzen weiss. Die Einwohner Aragons mussten es, neben den herben geographischen Bedingungen, seit jeher auch mit einem ebensolchen Klima aufnehmen: Lange, strenge Winter wechseln mit afrikanisch heißen, regenlosen Sommern. Einfallsreichtum ist unter diesen Umständen dringend geboten – auch beim Kochen.

Küche Aragón – einfache Gerichte mit viel Phantasie

Die aragonesische Küche in Spanien hat den Ruf, die einfachste Spaniens zu sein. Das Fundament vieler Hauptgerichte aus Aragon ist Fleisch, womit man sich seit frühester Zeit durch Jagd, später dann mittels Schafzucht versorgte. Dennoch kam es immer wieder zu Hungersnöten, denen die Aragoneser mit einfacher, aber nahrhafter Kost zu begegnen suchten. Ein gutes Beispiel für ein Fleischgericht aus Aragon: Espalda de ternasco rellena – Gefüllte Lammschulter (siehe Bild oben) sollte man im Spanien-Urlaub in Aragon probieren! Reichlich Kalorien für den Überlebenskampf in einer kargen Landschaft mit extremen Klima liefert das Olivenöl aus Niederaragonien, mit welchem vom Brot bis zum Borretsch Lebensmittel beträufelt werden, um sie gehaltvoller und auch schmackhafter zu machen.
Wie nahezu alle Spanier lieben die Aragoneser Süßigkeiten, und eine Mahlzeit ist keine, wenn nicht zum Schluss genascht wird. Die kargen Verhältnisse in ihrem Land erlaubten meist nicht mehr als ein Stück Obst. Aber die Notwendigkeit, die Früchte haltbar zu machen, und die Phantasie machten daraus eine Köstlichkeit: kandierte Früchte, die oft auch noch mit Schokolade überzogen werden.

Wein aus Aragón – Begleiter zum Essen und Wein zum Kochen

Die schweren aragonesischen Weine boten seit jeher Erleichterung und Trost für die Bewohner einer Region in Spanien, die ihre einfache, gehaltvolle Nahrung einer feindseligen Natur abtrotzen mussten.

Wein wird in der Küche Aragóns auch gern zum Schmoren kräftiger Fleischgerichte mit Lamm- oder Rindfleisch verwendet. Der Wein, mit dem die dunklen, aromatischen Saucen zubereitet werden, wird später auch zum fertigen Essen getrunken.

Ganz besonders lecker: Vino quemado – Glühwein auf aragonesische Art mit flambierten Früchten (Bild rechts).