Advent Advent ist in Spanien nur selten besinnlich, aber man findet neben schönen Krippen selbst deutsche Adventstraditionen

Vorweihnachtszeit – Advent in Spanien

Wenn es auf Weihnachten in Spanien zugeht, ist Advent. Die Adventssonntage in Spanien und die gesamte Vor-Weihnachtszeit ist allerdings in den meisten Spanien-Regionen kein bisschen besinnlich. Weihnachtsdekorationen, Weihnachtslieder und einige Weihnachtsmärkte sind zwar in der Adventszeit in Spanien im Alltag zu sehen, aber eigentlich dreht sich alles um die Vorbereitungen für die Weihnachtsfeiertage.

Letzte Weihnachtsgeschenke kaufen heisst es in den Adventwochen für die Erwachsenen, vor allem für spanische Eltern. Weihnachtsgedichte lernen oder für die Weihnachtsmesse üben ist für die Kinder angesagt. Und so ist in Nord- und Südspanien gleichermassen die Zeit vor dem Weihnachtsfest eher hektisch und betriebsam, auch wenn am 1., 2., 3. und 4. Advent in Andalusien, Aragon, Asturien, auf den Balearen, im spanischen Baskenland (País Vasco), in Extremadura, Galicien, auf den Kanaren, in Kantabrien, Kastilien-La Mancha, Kastilien-León, Katalonien, La Rioja, Murcia, Navarra und Valencia sowie in der spanischen Hauptstadt Madrid zahlreiche Weihnachtsmeste, Weihnachts-Veranstaltungen, Messen und Adventsmärkte oder Weihnachtsmärkte eine vorweihnachtlich-besinnliche Stimmung verbreiten.

Viele Ferienorte und Reiseziele in Spanien bieten ihren Gästen, die Urlaub in Spanien im Advent buchen oder Weinachten eine Unterkunft in Spanien gebucht haben, deren heimatliche Weihnachtstradition. Wenn dem Gast der Weihnachtsbaum oder der Adventskranz wichtig ist und der Vermieter das weiss, dann ist die Ferienwohnung in Spanien, das Ferienhaus an der Costa Brava, die Finca in Andalusien und selbst das Hotelzimmer in Madrid entsprechend dekoriert. Touristen-Hochburgen mit vielen deutschen Gästen wie etwa Empuriabrava oder Lloret de Mar, Mallorca und andere haben im Advent weihnachtliche Speisen und Getränke auf der Karte vom Gänsebraten bis zum Glühwein.

Spanier hingegen kennen mit Süssigkeiten gefüllte Adventskalender und sonstige Advents-Traditionen kaum, sie sparen in dieser Zeit eher für ein grosses Festessen zu Weihnachten, an dem sich meist die ganze Familie trifft. Weihnachtsbräuche in Spanien, wo die Kinder den Heiligen drei Königen ihre Wünsche aufsagen und Heiligabend (Nochebuena) traditionell der Tag eines stundenlangen grossen Abendessens im Familienkreis und der anschließenden Mitternachtsmesse Misa de Gallo ist, haben eher mit menschlichen Beziehungen als mit übertriebenem Konsumrausch zu tun – auch wenn viele Shoppingcenter den gegenteiligen Eindruck erwecken. Besonders gern kaufen die Kunden in dieser Zeit Lotterielose der Weihnachtslotterie (spanisch Sorteo de Navidad), eine in Spanien seit 1812 ausgespielte Form der staatlichen Lotterie, die jedes Jahr am Vormittag des 22. Dezember stattfindet. Die Sonderziehung (offiziell: Sorteo Extraordinario de Navidad) der durch das Staatsunternehmen Loterías y Apuestas del Estado wöchentlich ausgespielten Lotería Nacional mit dem weit über Spaniens Grenzen bekannten Hauptgewinn „El Gordo“ (der Dicke) lässt Millionen Menschen auf ein bisschen Glück im Spiel und auf ein zusätzliches Weihnachtsgeschenk hoffen. So mancher betet am Adventssonntag beim vorweihnachtlichen Gottesdienst für einen der teilweise millionenschweren Lotterie-Gewinne…

Familiär, privat und besinnlich sind die Weihnachtsfeiertage (Navidad) am Ende der Adventszeit in Spanien. Während allgemein nur der 25. Dezember als gesetzlicher Feiertag in Spanien gilt, ist der 26. Dezember in Katalonien ebenfalls offizieller Weihnachtsfeiertag. Der erste Weihnachtsfeiertag wird traditionell mit einem Mittagsessen im Familienkreis begangen, das in manchen Gegenden im Gegensatz zu den eher bescheidenen Speisen des heiligen Abends reichlich Fleisch und Fisch sowie ausgezeichnete oft lange gelagerte Weine präsentiert.

Nach dem Advent wird nicht nur gut gegessen und getrunken, man wird auch ein wenig ausgelassen und albern: Am 28. Dezember, dem Fest der Unschuldigen Kinder, werden einem überlieferten Weihnachtsbrauch zufolge Familienangehörige Bekannte oder Freunde durch erfundene oder verfälschte Geschichten hereingelegt, und auch die Medien senden an diesem Tag möglichst originelle und glaubwürdig klingende Falschmeldungen. Bis zum Fest der Heiligen Drei Könige (Reyes Magos), die den Kindern am 6. Januar in allen spanischen Regionen ausser im Baskenland (dort am 24.12. als „Olentzero“) an Stelle des Weihnachtsmanns oder des Christkinds Weihnachtsgeschenke bringen, zieht sich die vielfältige Art und Weise, in Spanien Weihnachten zu feiern.

Foto: VoyageMedia für Spanien-Netz.com

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