Streiks bei Iberia

Spanische Airline Iberia muss Flüge streichen: Wer seinen Spanien-Urlaub mit dem Flugzeug geplant hatte, stand gestern vor geschlossenen Schaltern. 185 Flüge nach Spanien, im Land selbst oder zu Zielen in Europa und Übersee musste die spanische Fluggesellschaft Iberia gestern streichen.
Ein befristeter Streik des Kabinenpersonals bei IBERIA zwang zahlreiche Maschinen, am Boden zu bleiben. Auch heute sollen erneut fast 200 Flüge von und nach Spanien gestrichen werden. Davon betroffen sind wiederum Touristen, die ihren Spanien-Urlaub auf dem Festland der Iberischen Halbinsel oder auf den Ferieninseln der Balearen und Kanaren gebucht haben.
Nach Angaben der Iberia sollen über 40.000 Fluggäste, die ihren Flug verpasst haben, auf andere Maschinen umgebucht werden oder das Geld für ihr Flug-Ticket zurückerhalten. Insbesondere Reisende die Ferienwohnung / Ferienhaus in Spanien, ein Hotelzimmer oder eine andere Unterkunft gebucht hatten, sollten nun jedoch auch Schadenersatz von Iberia verlangen. Verbraucherschutz-Organisationen können den Spanien-Reisenden beim Antrag auf Schadenersatz Hilfestellung bieten.
Der Fremdenverkehrsverband Exceltour brachte die erneuten Beeinträchtigungen im Flugverkehr nach Spanien auf den Punkt: Der Verband erklärte, der Streik bei Iberia schade dem Ansehen Spaniens als Reiseland. Der Tourismus in Spanienhat in der zurückliegenden Feriensaison aufgrund der Wirtschaftskrise einen Rückgang der Urlauberzahlen bei Reisen und Übernachtungen von über zehn Prozent zu verkraften. Bei einem erst kürzlich vom Kabinenpersonal durchgesetzten, zweitägigen Arbeitskampf bei Iberia musste die Airline über 400 Flüge streichen.
Vor allem Flüge nach Mallorca und auf die Kanaren sind vom neuen Ausstand und den daraus folgenden Problemen bei der An- und Abreise betroffen, soweit deutsche Reisende gemeint sind. Deutsche fliegen im November und Dezember besonders gern auf die Kanaren und nach Mallorca, aber auch häufig zu Flughäfen in Spaniens Süden, nach Andalusien an die Costa de la Luz oder die Costa Blanca. Hier ist von deutschem Schmuddelwetter keine Spur, noch immer beherrschen Sonnenschein und milde Temperaturen das Wetter.
Die spanischen Gewerkschaften und die Streikenden Stewardessen und Stewards wollen mit dem Streik Gehaltserhöhungen für die Beschäftigten und eine Verbesserung des Tarifvertrags erreichen. Es ist keinesfalls ihre Absicht, den willkommenen Touristen den Spanien-Aufenthalt zu verübeln, so ein Sprecher des Streik-Komitees bei Iberia. Dort wünscht man sich Verständnis für die Arbeitsniederlegungen, die wegen fehlender Kompromissbereitschaft der Arbeitger-Seite notwendig wurden. Deutsche Fluggäste seinen zu Hause ebenfalls Arbeitnehmer, die um ihre Rechte kämpfen müssten. Sie sollten sich nicht gegen spanische Arbeitnehmer im Tourismus, in der Hotellerie oder Gastronomie oder in anderen Bereichen ausspielen lassen, so ein Sprecher der Streikenden.
Ab dem morgigen Donnerstag sollen Flüge nach Spanien, Balearen und Kanaren ohnehin wieder störungsfrei abgefertigt werden.