Ebro

Der Fluss Ebro in Spanien fliesst über 925 Kilometer Flusslänge im Nordosten von Spanien und mündet im Ebro-Delta in Katalonien ins Mittelmeer als Lebensader, Naturraum, Wassersport- und Angelrevier Spaniens zugleich. Der Name Ebro, katalanische Ebre, stammt von Iberus – Iberien heisst auch Spanien. Manche vermuten beim Flussnamen Ebro auch eine Ableitung aus der Sprache im Baskenland, wo Ebro „ibar“, als Tal oder Flusstal bedeutet.

Verlauf des Ebro

Die Quelle des Ebro liegt in der Spanien-Region Kantabrien, im Kantabrischen Gebirge beim Ort Fontibre (aus lat. fontes iberis, „Ebroquellen“). Von hier, nahe der Stadt Reinosa fast 100 km südlich von Santander durchfliesst der Ebro den Nordosten von Kastilien-León und die Region La Rioja, einem sehr bekannten Weinbaugebiet in Spanien. Hier ist der Ebro-Flusslauf des Rio Ibru Grenze zwischen den Spanien-Regionen La Rijocha und Baskenland (Pais Vasco), bevor er bei Logroño aus den Bergen ins Flachland einmündet und von Nordwest nach Südost die Städte Calahorra, Tudela, Saragossa und Tortosa durchquert. An den Ufern des Ebro liegen riesige Weinlagen für den berühmten spanischen Vino Tinto im Weinbaugebiet Rioja, später auch die autonomen Regionen Navarra, Aragonien und Katalonien. Der wasserreiche spanische Fluss ist zugleich die wichtigste Entwässerungsader im Ebro-Becken in Nordspanien, einem zwischen den Pyrenäen und dem Iberischen Randgebirge gelegenen 200 km langen und etwa 50 km breiten, sich zu den Pyrenäen und zur Costa Brava, Costa Daurada hin ausweitenden Landschaftsbeckens.

Zur Mündung hin wird der Ebro vor allem für Naturliebhaber noch interessanter, als er es ohnehin schon für viele unermüdliche Angler ist. Etwa ab Flix fliesst der Ebro auf über 40 Kilometern das Küstengebirge der Sierra del Montsant, bevor er, durch zahlreiche Nebenflüsse gespeist und voller mitgeschwemmter Sedimente, in der Nähe von Amposta und Deltebre in der katalanischen Provinz Tarragona in einem über 300 km² großen Mündungsdelta – dem Ebro-Delta - ins Mittelmeer mündet. Diese Mündungsdelta des Ebro in Katalonien ist zugleich Naturpark, riesiges Feuchtgebiet, Vogelschutzgebiet, Reisanbaugebiet und wichtiges Urlaubsziel für Spanien-Urlaub. Drei Ebro-Stauseen, alle zwischen Barcelona und Saragossa gelegen, dienen der Stromerzeugung für die Metropole Barcelona. Der obere Stausee Embalse de Mequinenza, der mittlere Pantà de Riba-roja, gespeist durch die Flüsse Cinca, Segre und Matarraña und der untere Ebro-Stausee Embal lassen keine durchgehende Flussschifffahrt auf dem Ebro zu.

Der Ebro und seine Nebenflüsse

Für Spanien-Urlaub am Ebro, im Ebrodelta oder einfach nur Spanien-Urlaub am Fluss können Spanien-Fans und wasserratten die passende Unterkunft in Spanien entlang der linksseitige Nebenflüsse des Ebro in Richtung Mittelmeer an Flüssen wie Nela, Jerea, Bayas (Mündung bei Miranda de Ebro), Zadorra, Ega, Aragón, Arba (Mündung bei Gallur), Gállego (Mündung bei Saragossa) und Segre, mit 265 km der längste Ebro-Nebenfluss, finden. Auch die Nebenflüsse auf der rechten Flusseite des Ebro von Nordwest zur Mündung hin wie die Flüsse Híjar (Mündung bei Fontibre), Rudrón, Oca (Mündung bei Oña), Tirón (Mündung bei Anguciana), Najerilla, Daroca, Iregua (Mündung bei Logroño), Leza, Cidacos (Mündung bei Calahorra), Alhama (Mündung bei Alfaro), Queiles (Mündung bei Tudela), Huecha (Mündung bei Alcalá de Moncayo), Jalón (größter Wasserbeitrag; Mündung bei Alagón), Huerva (Mündung bei Saragossa), Aguasvivas, Martín, Guadalope, Matarraña und der Flusslauf Cañaletes bieten eine grosse Auswahl interessanter spanischer Urlaubsorte, Reiseziele, Wanderungen, Touren und Routen.

Ebro als Wassersport-Revier in Spanien

Wassersport auf, im oder am Ebro sowohl im Oberlauf des Flusses in Navarra oder im spanischen Baskenland als auch im Mündungsgebiet bei Riumar in Süd-Katalonien ist fast das ganze Jahr hindurch möglich. Für einige Wassersportarten sind Genehmigungen notwendig, die es meist kostenlos gibt. Beim Wasserwirtschaftsamt für den Ebro (www.chebro.es) können Spanien-Reisende solche Genehmigungen für Bootstouren, zum Wasserwandern oder Kanu fahren und wohl auch zum Angeln am Ebro einholen. Für Kanusportler bieten auch der Kanusportverband Navarra, C/ Paulino Caballero 13 in 31002 Pamplona (Homepage: correo@fenapi.es / Tel.: +34 948 22 99 34 / Fax: +34 848 42 78 35) Hilfe und Informationen an. Angler schätzen den Rio Ebro als Top-Revier für Wels- bzw. Waller, wahre Riesenfische werden am Ebro und leckerere Forellen in seinen Nebenflüssen jedes Jahr gefangen. Angelurlaub in Spanien besten Angelrevieren am Ebro finden Petrijünger auch unter „Housing & Fishing“ auf spezielen Internetseiten für Angler.

Flusstourismus, Wandern und Natur am Ebro

Flusstourismus mit solargetriebenen Booten wie in Zarragoza, Fahrten mit Tretbooten und geführte Flusswanderungen am Ufer, durch Überschwemmungsgebiete, flussnahe Biotope und Flusslandschaften haben dem Tourismus am Ebro in den letzten Jahren, aber auch dem Natur- und Umweltschutz in vielen Spanien-Regionen und Gemeinden, dem Schutz der Wasserqualität und dem Ebro als Lebensraum zahlreicher Pflanzen, Fische, Amphibien und Vögel insgesamt zahlreiche neue Impulse gegeben und Urlaub am Ebro noch attraktiver gemacht. Bahntrassen-Radwanderwege wie die Via Verde oder Camino Natural del Baix Ebre ganz im Süden von Katalonien, in der Provinz Tarragona, folgen in einigen Abschnitten dem Lauf des Ebro. Zum Pilgern am Ebro folgt man dem spanischen Jakobsweg Camino del Ebro Amposta über Tortosa nach Xerta, Gandesa, Fabara, Caspe, Escatron, Quinto, El Burgo de Ebro und weiteren Etappen bis Sarragossa (Zaragoza), Pilgerausweise bekommen Urlauber unter anderem in Tortosa. Teilweise führt die Strecke als Fernwanderweg GR99 am Ebro entlang.